KOLONIALISMUS REVISITED

KOLONIALISMUS REVISITED

Es ist schon erstaunlich wie die Diskussion über den Kolonialismus in jüngster Zeit wiederbelebt wurde. Das trifft auch auf Deutschland zu, wo vor allem die Eröffnung des Humboldt Forum in Berlin und hier wieder der Umzug der außereuropäischen Sammlungen aus dem Museum im Bezirk Dahlem ins Humboldt Forum die Debatte über die Herkunft der gesammelten Werke und damit über den - deutschen - Kolonialismus beflügelt hat. Diese Debatte ist aber Teil einer internationalen Auseinandersetzung über den Kolonialismus und wie sich der Westen den Verbrechen der Vergangenheit stellen soll. Das betrifft ja nicht nur die eigentlichen Kolonialmächte, sondern alle Länder die vom Kolonialismus profitiert haben.

Lernen von Afghanistan

Lernen von Afghanistan

Afghanistan liegt weit entfernt von uns, die wir uns im Herzen Europas meist sehr sicher fühlen. Dennoch sollten wir die katastrophale Entwicklung, die dieses Land durchgemacht hat, und vor allem das Scheitern der militärischen Intervention nicht einfach aus unseren Gedanken verdrängen. Zwar haben alle militärischen Interventionen in Afghanistan für die Bevölkerung viel Unglück gebracht, aber die US- beziehungsweise Nato-Intervention war mit großen Hoffnungen auf Befreiung, Modernisierung und Demokratisierung verbunden. Dass nach den brutalen Anschlägen vom 11. September 2001 eine militärische Reaktion folgen würde, war bald klar. Aber es hätte nicht ein zwanzigjähriger Krieg werden müssen, der letztendlich katastrophal scheiterte.

AFRIKA - EU ENERGIE PARTNERSCHAFT

AFRIKA - EU ENERGIE PARTNERSCHAFT

Eine Veranstaltung des Club of Rome - Austrian Chapters - gemeinsam mit der Österreichischen Kontrollbank - beschäftigte sich vor kurzem mit den Möglichkeiten einer Zusammenarbeit zwischen Afrika und der Europäischen Union in der Energieversorgung. Das ist ja grundsätzlich nichts Neues. Afrika ist für Europa schon seit längerem ein wichtiger Kontinent was die Energiepolitik betrifft. Mehrere Europäische Konzerne bohren nach Erdöl und Erdgas. Und auch die Gewinnung von seltenen Erden, die für die Transformation in Richtung E-Mobilität wichtig sind, ist für die europäische Klimapolitik von Bedeutung. In vielen Fällen ist jedoch die Gewinnung von Erdöl, Erdgas und seltenen Erden mit der Verletzung von grundlegenden ökologischen und sozialen Standards verbunden. Vor allem die lokale Bevölkerung erleidet oft mehr Nachteile als Vorteile. Da sollte gerade auch die EU auf eine menschengerechte Erschiessung der Bodenschätze drängen. Aber es geht auch um eine Wende hin zu einer nachhaltigen Energiepolitik.

THE WEST, CULTURE, TOLERANCE AND CONFLICTS

THE WEST, CULTURE, TOLERANCE AND CONFLICTS

The recent withdrawal of US and NATO troops and the „end“ of the endeavor of the West to change Afghanistan by military force, must be used to reconsider Western global policies. It became obvious that Western -or any other - policy for regime- and societal- (!) change must run into a disaster, if it is vague in its goals, poor in its pre-assessment and if it lacks cultural, historical and religious characteristics under specific circumstances.

China’s Influence in the Western Balkans: Partnership or Confrontation?

China’s Influence in the Western Balkans: Partnership or Confrontation?

After the events in 2014 in Ukraine, namely the illegal annexation of the Crimean Peninsula and the military interference in Eastern Ukraine by the Russian Federation, many experts started to talk about the eruption of a new Cold War. However, this has been challenged again by many, who stated that the circumstances are now different and that we do not see a competition of capitalist versus communist ideology. However, another very influential actor into the geopolitical sphere gained attention. China. So, the tenor shifted towards the notion that there is something like a new Cold War, but it is not about the West versus Russia, but about the West versus China.

THE NAGORNO KARABACH CONFLICT

THE NAGORNO KARABACH CONFLICT

Most international observers were surprised by the outbreak of war in fall 2020 about Nagorno -Karabakh after it has been called frozen for 27 years. Well, obviously one could not foresee an attack at exactly the time it was undertaken by Azerbaijan. However, it seems that a country – in this case Azerbaijan, is not willing to accept that part of its territory is occupied by its neighbor. For some time, this violation of Azeri territory could be used by President Ilham Aliyev to strengthen his grip over the Azeri population. But in the end, it could not be accepted by any Azeri leader. Such an occupation or even annexation could only happen when the occupier is much more powerful or has unconditional support by a powerful ally.

9/11 AND AFGHANISTAN: WHAT TO DO NOW?

9/11 AND AFGHANISTAN: WHAT TO DO NOW?

„We will make no distinction between the terrorists who committed these acts and those who harbor them“. These were the words President Bush used in his address to the nation after the terrible attack on the World Trade Centre and the Pentagon 20 years ago. The U.S. President chose these words deliberately as National Security Chief Condoleezza Rice asked him if he really would use this phrase. Especially Vice-President Dick Cheney insisted on that sentence knowing and perhaps, wishing for all the consequences this message had caused. In this way, the long Afghanistan war started.

Scheitern oder Versagen: Deutschland diskutiert die Hintergründe und sicherheitspolitischen Folgen des historischen Debakels in Afghanistan

Scheitern oder Versagen: Deutschland diskutiert die Hintergründe und sicherheitspolitischen Folgen des historischen Debakels in Afghanistan

Die verstörenden Bilder vom Kabuler Flughafen brennen die Niederlage der stärksten Staatenkoalition der Welt und ihres lokalen Verbündeten gegen eine primitiv ausgerüstete Widerstandsbewegung ins kollektive Gedächtnis auch der Deutschen ein. Und anders als in Vietnam, in Libyen und dem Irak, als man hierzulande die militärischen und politischen Fehlschläge der befreundeten Supermacht mehr oder weniger selbstgerecht kommentieren konnte, muss Deutschland diesmal seinen Teil der Verantwortung tragen. Das fällt umso schwerer, als Afghanistan war nicht irgendeine Intervention war. Afghanistan war der längste, kostspieligste und blutigste Einsatz der westlichen Staatengemeinschaft seit dem Ende des Ost-West-Konflikts. Und auch in der Reihe der deutschen Auslandseinsätze sticht Afghanistan heraus. Ganz am Anfang und unter dem Schock der einstürzenden Zwillingstürme stand die Bündnissolidarität im Kampf gegen Al Qaida im Zentrum des Kalküls der rot-grünen Koalitionsregierung.

Engaged Neutral States

Engaged Neutral States

A reassessment of neutrality is necessary. The old Swiss concept of “sitting still” should be left behind. False diplomatic caution should be replaced by a courageous and aggressive advocacy of self-evident values. Austria is good example of how neutral states should use their special status to engage in international crisis management. In a polarized world, neutral states will become even more relevant.

The Fall of Kabul and Biden's Speech - The crisis of the West and its origin

The Fall of Kabul and Biden's Speech - The crisis of the West and its origin

The rapidity of the advance of the Taliban in Afghanistan and the immediate fall of Kabul surprised not only Western observers and commentators lulled into the widespread belief, which became mainstream in the Western information system, that the Afghan regular army would be able to maintain control of the country even after the retreat of the American and Western forces that had trained and supported it for over a decade.