Moderation:
STEPHANIE FENKART, Direktorin des IIP
Panelists:
HANNES SWOBODA, Präsident, International Institute for Peace, ehem. MEP
HEINZ GÄRTNER, Universitätsprofessor in Wien und Krems; Vorsitzender des Beirates es International Institute for Peace (IIP)
PASCAL LOTTAZ, Assistant Professor at the Waseda Institute for Advanced Study
Inhalt:
Die österreichische Neutralität wurde 65 Jahre. Die Idee der Neutralität hat aber eine viel längere Geschichte und geht zurück auf den Konflikt um Melos im Peloponnesischen Krieg. Während des 19. Jahrhunderts war neutrales Verhalten häufig. Die Schweizer Neutralität wurde 1815 auf rechtliche Basis gestellt. Das Haager Abkommen von 1907 definiert Rechte und Pflichten der neutralen Mächte. Im 20. Jahrhundert waren die USA zeitweise neutral, im Kalten Krieg versuchten die neutralen Staaten, die Konsequenzen der Blockkonfrontation zu vermeiden. Sie profilierten sich als Vermittler und als Gastgeber von Gipfeltreffen. Internationalen Institutionen wurden angesiedelt und neutrale Staaten spielten eine spezielle Rolle in ihnen. Zunehmend engagierten sich neutrale Staaten in friedenserhaltenden Maßnahmen der Vereinten Nationen sowie bei europäischem Krisenmanagement und Konfliktlösung. Das Konzept der Neutralität hat sich als erstaunlich widerstands- und anpassungsfähig erwiesen. Was sind die künftigen Perspektiven für die Neutralität? Nicht Abseitsstehen sondern Engagement ist essential für neutrale Staaten in Friedenszeiten. Neutrale Staaten können sich aber von zerstörerischen Kriegen zwischen Großmächten fernhalten. Das kann bei potentiellen militärischen Auseinandersetzungen zwischen den USA und China eine Überlebensstrategie werden.