Sanktionen in internationalen Beziehungen. Hören Sie Heinz Gärtner, Universitätsprofessor für Politikwissenschaft und Beiratsmitglied des International Institute for Peace (IIP); Markus Kornprobst, Professor für Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen, Diplomatische Akademie Wien mit Moderatior Xaver Forthuber in der Sendereihe "Punkt eins" auf Ö1.
Am Dienstag hat US-Präsident Donald Trump wie erwartet bekanntgegeben, dass sich die USA aus dem Nuklearabkommen mit dem Iran zurückziehen werden. Konkret bedeutet das "die Nichtverlängerung der Aussetzung der Sanktionen" gegen das Land, formulierte das Ö1-Mittagsjournal. Die Aussetzung war der Anreiz für den Iran, sich strengen Auflagen bei der Entwicklung von Nukleartechnologie zu unterwerfen.
Sanktionen, wie sie in diesem "Deal" eingesetzt werden, gelten als gewaltloses, aber effizientes Druckmittel, um Akteure im globalen System zu einem bestimmten Verhalten zu bewegen. Unter Umständen können Sanktionen aber auch die Eskalationsgefahr eines Konflikts in die Höhe treiben, warnt der Politologe Heinz Gärtner. Sind Sanktionen also der Anfang der Diplomatie oder bedeuten sie schon ihr Scheitern? Die Praxis des internationalen Krisenmanagements kennt Markus Kornprobst, Professor an der Diplomatischen Akademie in Wien.
"Restriktive Maßnahmen" gegen Personen, Unternehmen oder die ganze Wirtschaft eines Landes sind auch ein wichtiges Instrument der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik der EU. Dabei sei man darauf bedacht, "nachteilige Auswirkungen für diejenigen, die nicht für die Politik oder die Handlungen, die zur Verhängung von Sanktionen geführt haben, verantwortlich sind, möglichst gering zu halten", schreibt der Rat der Europäischen Union auf seiner Website.
Welche Arten von Sanktionen gibt es, und wie zielgerichtet können sie wirklich sein? Wer kann Sanktionen theoretisch und praktisch verhängen? Was sind die Auswirkungen und Nebenwingen auf Politik, internationale Beziehungen, Wirtschaftsentwicklung und Zivilbevölkerung eines betroffenen Landes? Darüber sprechen Heinz Gärtner und Markus Kornprobst mit Xaver Forthuber und unseren HörerInnen der Sendereihe "Punkt eins" auf Ö1.